Der siebte Sinn der Tiere by Rupert Sheldrake

Der siebte Sinn der Tiere by Rupert Sheldrake

Autor:Rupert Sheldrake
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783104020228
Herausgeber: S.Fischer Verlage
veröffentlicht: 2012-02-22T23:00:00+00:00


Abbildung 10.1 Ausschnitt aus dem Stadtplan von Leicester – er zeigt die Stelle, wo Pepsi freigelassen wurde (A), die Orte, die sie in der Reihenfolge aufsuchte, wie sie vom GPS-Aufzeichnungsgerät auf ihrem Rücken festgehalten wurde, und das Haus der Schwester ihres Besitzers (B), wo sie schließlich landete.

Der Orientierungssinn

Wie könnte ein Orientierungssinn funktionieren? Wie auch immer die physikalische Grundlage beschaffen sein mag, spürt das Tier wohl irgendwie, dass ein bekannter Ort in einer bestimmten Richtung liegt, vielleicht aufgrund irgendeiner Art von »Anziehung« zu ihm hin. Und vielleicht spürt es auch seine Nähe oder Ferne.

Im einfachsten Fall, nämlich dem Heimfindeverhalten, fühlt sich das Tier zu seinem Zuhause hingezogen, und wenn es vom Kurs abkommt (wie Nora in München, als ihr der verspielte Hund über den Weg lief), kann es sich erneut zu seinem Zuhause hin orientieren (Abb. 10.2A). Das könnte man sich vielleicht wie eine Art magnetische Anziehung vorstellen oder wie die Verbindung mit dem Zuhause durch ein unsichtbares Gummiband. In beiden Fällen gäbe es eine Art von Anziehung in Richtung des Zuhauses sowie das Gefühl, bei der Annäherung an das Zuhause würde es »wärmer«. Dieses Gefühl, nämlich dass es »wärmer wird«, könnte auch die Fähigkeit von in Autos und anderen Fahrzeugen transportierten Tieren, zu wissen, wann sie sich ihrem Zuhause nähern, erklären – mehr darüber im zwölften Kapitel. Ich behaupte, diese Anziehung zum Ziel hin (dem Zuhause) ereignet sich in einem Feld, das das Tier mit seiner Umwelt verbindet. Das Tier entwickelt eine Vertrautheit mit seiner häuslichen Umgebung. Zu seinem Tätigkeitsfeld innerhalb seiner vertrauten Umgebung gehört die Bildung von Erinnerungen.

Ich behaupte ferner, dass dieses Tätigkeitsfeld mit seinem immanenten Gedächtnis eine Art morphisches Feld ist. Und wenn das Tier mit seiner häuslichen Umgebung durch ein morphisches Feld verbunden ist, dann kann sich diese Verbindung wie ein Gummiband dehnen. Es kann das Tier weiterhin mit seinem Zuhause verbinden, selbst wenn es viele Kilometer davon entfernt ist. Und es kann das Tier nach Hause ziehen.

Die Verbindung des Tieres mit seinem Zuhause kann latent weiterbestehen, wenn das Tier geschäftig auf Nahrungssuche oder auf Erkundungszügen ist. Tiere, die von ihrem Zuhause entfernt sind, werden nicht die ganze Zeit dorthin zurückgezogen. Aber normalerweise können sie heimfinden, wenn die Zeit zur Rückkehr gekommen ist. Ihre Absicht heimzukehren motiviert ihr Verhalten, aber die Richtung zu ihrem Zuhause oder zu einem anderen Ort zu finden hängt von den bereits mit bestimmten Orten verknüpften Verbindungen ab. Die Fähigkeit, nach Hause zu finden, beruht wie die Navigation generell auf einer Kombination von Motivation und Absicht einerseits und den Verbindungen mit signifikanten Orten andererseits. Diese Verbindungen wurden in der Vergangenheit hergestellt, und ich behaupte, dass die Erinnerung daran den morphischen Feldern immanent ist, die die Tiere mit diesen Orten verbinden. Das morphische Feld, das ein Tier mit seinem Zuhause verbindet, hängt eng mit dem morphischen Feld der sozialen Gruppe zusammen, mit der das Tier sein Zuhause teilt. Die erste Art von Feld liegt einem Orientierungssinn zugrunde, die zweite der telepathischen Kommunikation. Doch wie wir im dreizehnten Kapitel sehen werden, stellen die Felder, die



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